Zu Besuch bei LebensGroß

LebensGroß setzt sich für eine klimafreundliche Gesellschaft ein und übernimmt dabei ökosoziale Verantwortung. Das Unternehmen strebt in allen Bereichen nach Inklusion und Nachhaltigkeit. LebensGroß bietet schwerpunktmäßig in Graz, Graz Umgebung, Voitsberg, Deutschlandsberg und Leibnitz soziale Dienstleistungen für mehr als 5.000 Menschen mit Benachteiligungen an. Mit seinen mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen hat LebensGroß das Thema Nachhaltigkeit bereits sichtbar in ihren Alltag eingebaut. Es bietet Reparatur- und Nähwerkstätten, setzt auf Upcycling und Abfallvermeidung und steht für Klimasozialarbeit. Es braucht jedoch dringend Formate zur Mitbestimmung für sozial benachteiligte Menschen auch beim Thema Klimaschutz. Wie die von LebensGroß beauftragte Studie „Inklusive Nachhaltigkeit“ zeigt, hängen Klima- und Sozialpolitik immer zusammen – im Übrigen auch mit der Wirtschaftspolitik.

Das Sozialforschungsinstitut queraum und das Forschungsbüro Menschenrechte von LebensGroß haben ein partizipatives Forschungsprojekt zum Thema inklusive Nachhaltigkeit erarbeitet. Die Studie zeigt im Ergebnis, dass UmweltUNgerechtigkeit in Österreich gefährlich ausgeprägt ist. Menschen mit Benachteiligungen sind von den Folgen des Klimawandels wesentlich stärker betroffen und haben zusätzlich einen begrenzten Zugang zu umweltbezogenen Ressourcen, wie z.B. solchen, die ihrer Gesundheit förderlich sein könnten. Die Bedeutung von individuellen Konsumentscheidungen auf den Klimaschutz wird zudem überschätzt und gleichzeitig werden viele Menschen mit Benachteiligungen ob ihres Kaufverhaltens sozial ausgegrenzt. Viele Menschen verfügen nicht über ausreichende finanzielle, zeitliche, soziale und emotionale Ressourcen, um sich in das Thema persönlich stark einzubringen.

Eine wesentliche Erkenntnis und gleichzeitig auch ein Ansatzpunkt ist das Fehlen von gemeinsamen sozialen Momenten, die sich mit dem Klima beschäftigen. Die Verfügbarkeit einer klimafreundlichen Infrastruktur spielt ebenfalls eine zentrale Rolle.

Deshalb muss der Fokus auch auf politischem Handeln liegen. Nur so kann eine klimaFREUNDliche Gesellschaft entstehen, in der allen Menschen ein nachhaltiges Leben ermöglicht wird. Wer mehr über die aktuelle Studie erfahren möchte, kann diese HIER nachlesen. Die Studienergebnisse stehen auch in leichter Sprache zur Verfügung.

Das Ziel von LebensGroß ist es auch, die Ergebnisse der Studie nutzbar zu machen und die erarbeiteten Empfehlungen in Umsetzung zu bringen. Es braucht das aktive Handeln der Politik in Richtung Klimaschutz und Klimafolgenmanagement – auf finanzieller und auf partizipativer Ebene. Es müssen offene und inklusive Formate für Wissensaustausch und Mitbestimmung geschaffen werden.

Die Vernetzung von Klimarat und LebensGroß schafft viele Synergien und spannende Möglichkeiten. LebensGroß berichtete uns z.B. auch von ihrer Initiative „inklusiv.nachhaltig.mobil“, wo Menschen mit Behinderungen geschult werden, den öffentlichen Verkehr selbstständig zu nutzen, anstatt auf Taxis angewiesen zu sein. Im Speziellen geht es im Projekt um die Bewusstseinsbildung und Akzeptanzsteigerung für nachhaltige Mobilität bei Menschen mit Behinderungen. Dabei wurden die Teilnehmer:innen in Verkehrssicherheit geschult. Die Initiative hat nicht nur den Vorteil, dass langfristig durch den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel das Klima geschont wird, sondern die Beteiligten dadurch auch zu mehr Selbstständigkeit motiviert werden.

Herzlichen Dank für das hoch interessante, informative und äußerst nette Gespräch in so schöner Atmosphäre.

Kommentar verfassen

von Anders Noren.

Nach oben ↑

%d Bloggern gefällt das: